Pit Boss Pro Series 1150 – Testbericht

by Paul Falkenthal
Pit Boss Pro Series 1150

Pit Boss Pro Series 1150 – Testbericht

Pit Boss Pro Series 1150 Pelletsmoker

Pelletsmoker sind ein großer Trend im Grillsegment und erfreuen sich an immer größer werdender Beliebtheit. Pit Boss ist noch relativ neu auf dem deutschen Markt, hat aber sehr viele tolle Modelle mit den unterschiedlichsten Features im Programm. In diesem Beitrag geht es um den Pit Boss Pro Series 1150 – ein großer Pelletsmoker oder viel eher ein PelletGRILL.

Der Hersteller wirbt mit dem Slogan “Bigger Hotter Heavier”

Pitboss Pro Series 1150 Pelletsmoker: Ausstattung und Technische Daten

  • Elektronische Temperatursteuerung über ein digitales LED Display mit WiFi und Bluetooth (weiteres siehe Punkt)
  • Koppelung mit der Pit Boss SmokeiT-App
  • Temperaturbereich: 87°C – 260°C
  • Kapazität Pelletkammer: 14 kg
  • Grillfläche: 7451 cm² (Hauptroste 90,3×50,8cm / Ablagerost 90,3×31,7cm)
  • Material Außenkorpus: pulverbeschichteter Stahl
  • Material Grillroste: porzellanemalliertes Gusseisen
  • Maße des Grills: 160 cm x 133 cm (BxH) – Höhe mit “Schornstein”, bei geöffnetem Deckel Höhe von 154 cm
  • Gewicht: ca. 85 kg
  • 4 robuste Gummirollen, 2 davon lenkbar und mit Bremse
  • Flame Broiler” Funktion: Schiebeabdeckung für direktes und indirektes Grillen (siehe Punkt)
  • 4 Anschlüsse für Temperaturfühler
  • Abnehmbares Aschefach
  • Seitenablage mit Werkzeughaken
  • Lieferumfang: Pelletsmoker, klappbare Frontablage, 4 porzellanemaillierte Gussroste, Fettauffangeimer, 2 Temperaturfühler
  • 5 Jahre Garantie
  • Betrieb mit 100% Hartholzpellets
  • Preis: 1399€ (UVP)

Anlieferung und Verpackung

Die Lieferung erfolgt per Spedition auf einer Palette.  Der Grill ist gut verpackt und kam bei mir unbeschadet an.

Die Montage ist einfach und die Bedienungsanleitung gut verständlich. Die Schrauben sind vorsortiert und entsprechend der Anleitung beschriftet. Es wird lediglich ein gewöhnlicher Kreuzschlitzschraubenzieher benötigt.

Aufbau und erster Eindruck

Der Aufbau ist in etwa 1 Stunde erledigt. Ratsam ist zumindest zeitweise eine zweite Person, um die Hauptgrillkammer aus der Verpackung zu heben und zwischendurch bei der Montage umzustellen.

Die Schrauben passen gut in die vorgesehenen Bohrungen, lediglich der Schraubaufsatz vom Rauchrohr ließ sich etwas schwer anbringen.

Schon beim Aufbau fällt auf, wie massiv der Grill und die Einzelteile gebaut sind. Er ist sehr hochwertig verarbeitet und es gibt keine scharfen Kanten.

Am Ende steht man vor dem fertigen Pelletsmoker und ein “WOW” geht über die Lippen.

Details

Pit Boss Pro Series 1150Pit Boss Pro Series 1150
Die Grillfläche
Werkzeughaken
Fettauffangeimer
Sichtfenster an der Pelletkammer
Blick in die Pelletkammer
Pellet- Entleerungsmöglichkeit
Steuerung
massive Grummiräder

Pit Boss Pro Series 1150 – Erster Start und Ausbrennen

Vor der ersten Nutzung muss der Pit Boss wie jeder andere neue Grill  ausgebrannt werden, um Produktionsrückstände zu beseitigen.  Zudem muss die Förderschnecke initialisiert werden. Die exakte Abfolge ist ausführlich in der Bedienungsanleitung beschrieben. Insgesamt sollte man für das ganze Prozedere 1 Stunde einplanen (30-40 min hiervon das reine Ausbrennen bei hoher Temperatur)

Das erste Grillen mit dem Pit Boss Pro Series 1150

Wie bei vielen üblich, wurde auch bei mir der neue Grill mit Würstchen eingeweiht – so will es das Grillgesetz 😉

Vielleicht ein etwas unübliches “Gericht” für einen Pelletsmoker, wie jedoch eingangs erwähnt kann man hier eher von einem Pelletgrill sprechen, der weit mehr kann als typische Low & Slow Gerichte.

Nachdem die Würstchen fertig gegart waren, habe ich sie mit Hilfe des “Flame Broilers” schön braun angegrillt.

Würstchen vom Pit Boss Pro Series 1150

Als nächstes gab es dann ein Tomahawk Steak und Chicken Wings

Tomahawk Steak vom Pelletsmoker

 

Die Steuerung

Steuereinheit vom Pit Boss Pro Series 1150

Steuerung

Die Steuerung des Pit Bos Pro Series 1150 bietet WiFi und Bluetooth Kompatibilität, 4 Fleischsondenanschlüsse und eine Temperaturregelung von 87 – 260 Grad Celsius.

Die Temperatur kann mittels Drehrad über vorgegebene Temperaturen eingestellt werden. Insgesamt stehen 18 verschiedene Einstellungen bereit (87 °C, 93 °C, 98°C, 104°C, 110°C, 115°C, 121°C, 126°C, 132°C, 137°C, 143°C, 148°C, 162°C, 176°C, 190°C, 204°C, 232°C und “H”= 260°C).

Die App

Die App “Smoke It” bietet neben Rezepten die Möglichkeit die Temperatur vom Grill und den angeschlossenen Fleischsonden zu überwachen. Die Grilltemperatur kann darüber hinaus über die App gesteuert und der Grill auch ausgeschaltet werden.

Die Rezepte sind einfach gehalten und gut erklärt, allerdings auf englischer Sprache und die Grilltemperaturen in Fahrenheit angegeben. Mit durchschnittlichen Englischkenntnissen kommt man hier aber sicher zum Ergebnis. Praktisch ist, dass man die einzelnen Schritte für sich abhaken kann und diese dann eingegraut sind.

Pelletverbrauch

Der Pelletverbrauch richtet sich logischerweise nach der Temperatur, die angestrebt wird. Ich habe  den Verbrauch im Rahmen des ersten Pulled Porks vom Pro Series 1150 beobachtet. Es ergab sich ein Verbrauch von ziemlich genau 0,5 kg Pellets pro Stunde bei 110 Grad (knapp 18 Stunden Laufzeit mit 9 kg Pellets). Der Preis für einen Sack mit 9 kg der originalen Pellets beträgt aktuell rund 20€.

Direktes Grillen

Ein absoluter Gamechanger ist der “Flame Broiler” – Grillen über direkter Flamme kennt man sonst von Pelletsmokern nicht. Die Modelle von Pit Boss halten hier ein einzigartiges Feature bereit. Mit einem Zug an der Stange öffnet sich ein Teil des Fettablaufbleches, sodass man direkte Hitze aus der Brennkammer erhält.

Pit Boss Pro Series 1150Pit Boss Pro Series 1150

Wie viel Platz bietet der Grill?

Die Garfläche beträgt 7.451 cm² – ein Wert, mit dem man nicht unbedingt direkt etwas anfangen kann. Deshalb als praktisches Beispiel – wie viele Ribs passen in den Smoker? Ich habe ohne das obere Ablagerost ohne Probleme 12 Ribs auflegen können. Daher ist insgesamt Platz für 20 Stück vorhanden.

Für Pulled Pork dürften je nach Größe ebenfalls 20 Schweinenacken Platz finden, wenn sie kuschlig aneinander liegen. Das sind locker 40 kg!

Hitzeverteilung

Die Hitzeverteilung ist sehr gut. Ich habe einen Test mittels Meater Thermometern gestartet, die ich in kleine Kartoffeln gesteckt hatte, um die Garraumtemperatur zu überwachen. Ein Thermometer pro Rost/ Viertel im Grill.

Der Versuchsaufbau

Die eingestellte Temperatur war dabei 115°C. Das Ergebnis des Tests war überzeugend, wobei der Bereich an der Pelletkammer etwas kühler blieb als der restliche Garraum. Der Unterschied lag hier bei etwa 10-15°C ggü. den anderen Thermometern. Kennt man diesen Umstand, lässt sich damit aber arbeiten. Dieser Unterscheid dürfte durch die Bauweise zustande kommen, da die warme Luft in Richtung des “Schornsteines” zieht.

 

Reinigung

Eine Sache, die nie wirklich viel Spaß macht, aber dennoch nötig ist, ist die Reinigung. Wirklich aufwändig gestaltet sich diese beim Pit Boss Pro Series 1150 aber nicht. Das gefällt mir sehr gut, denn ich bin kein Freund von übermäßiger Reinigung. Meist schadet das mehr, als das es nützt.

Das beim Garprozess heruntertropfende Fett gelangt über den Fettablauf in den Fettauffangeimer. Für die restlichen Rückstände empfiehlt es sich entweder vor Beginn des nächsten Betriebs oder am Ende den Grill für einige Minuten auf hoher Temperatur laufen zu lassen. Je nach Grad der Verschmutzung muss das auch nicht bei jedem Einsatz durchgeführt werden.

Die Roste sollten auf jeden Fall grob mit einer geeigneten Drahtbürste gereinigt werden. Die Roste kann man auch in der Spülmaschine reinigen.

Hauptthema beim Pelletsmoker ist  die zurückbleibende Asche durch den Verbrennungsvorgang. Die Brennkammer muss regelmäßig davon befreit werden – hierbei vereinfacht das abnehmbare Aschefach die Arbeit. Etwas mehr Zeit kann man sich bei der restlichen Garkammer lassen. Hier lässt sich die Asche ganz einfach mit einem Aschesauger entfernen. Meine Empfehlung für einen vernünftigen Sauger ist dieser hier. Vorteil: Ich nutze ihn auch zum Saugen der Grillecke, dem Keller und dem Auto.

An den Innenwänden des Garraums sammelt sich durch den Betrieb zudem einiges an Ablagerungen durch das “Smoken”. Je nach Nutzung reicht es hier aber den Innenraum 2-3 mal im Jahr mit einem milden Grillreiniger zu säubern.

Fazit:

Positiv

  • Opisch ansprechendes Gerät
  • hochwertige, massive Bauweise
  • Ausführliches Handbuch und leichte Montage
  • große Grillfläche
  • Steuereinheit mit WiFi, Bluetooth, App und Anschlüssen für 4 Temperatursonden
  • Entleerung der Pellets möglich
  • Einfache Reinigung durch abnehmbaren Aschebehälter (kein Ausbau von Teilen/Rosten nötig)
  • klappbare Frontablage
  • leise im Betrieb

Neutral

  • ein 100% gerades Aufschrauben der Abdeckung vom Schornsteins ist etwas schwierig
  • Herausnehmen des oberen Ablagerostes etwas “fummelig”

Negativ

  • Die letzten Pellets (ca. 300 g) rutschen nicht ganz von allein den Trichter herunter. Bei rechtzeitiger Nachfüllung ist dieses “Problem” jedoch einfach behoben.

Weitere Grillergebnisse findet ihr auf meinem Instagram Kanal und hier als kleine Galerie im Überblick:

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